Erdbeeren, Warenkunde und Pestizidreport

Es ist Erdbeerzeit!

Die Erdbeere gehört zu der Familie der Rosacea Gattung Fragaria und botanisch gesehen ist die Erdbeere gar keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht. Die kleinen „Punkte“ außen auf der Erdbeere sind die Nüsse und das rote Fruchtfleisch ist der verdickte Plazentaboden. Ob Nuss oder Beere, sie ist die beliebteste Obstsorte im Frühjahr. Pro Kopf und Jahr werden in Deutschland 3,4 Kilo Erdbeeren verzehrt. Weltweit gibt es mehr als 1000 verschiedene Erdbeersorten. Die Jahresproduktion in Deutschland liegt bei über 150.000 Tonnen, das entspricht 300 Millionen 500g Schälchen und die Nachfrage ist damit noch lange nicht gedeckt.

Was man beim Kauf beachten sollte:

  • Erdbeeren müssen beim Kauf reif sein, denn sie reifen anders als einige andere Obstsorten nicht mehr nach.
  • Erdbeeren halten sich länger wenn man sie nach dem Kauf kurz mit Essigwasser wäscht. Dabei werden mögliche Keime auf der Außenhülle abgetötet und dadurch erhöht sich die Haltbarkeit. Dazu zuerst die schon angefaulten Erdbeeren heraussuchen, kaltes Wasser und Essig (Obstessig ist am Besten) 3/1 mischen und die Erdbeeren etwa eine Minute darin baden. Danach abgießen und mit kaltem klaren Wasser abspülen.

Schädlinge, Schimmelpilze und Pestizide

Leider ist es so, dass die Erdbeeren nicht nur bei uns Verbraucher beliebt sind, sondern auch für eine ganze Reihe von Insekten (Erdbeermilbe, Schnecken) eine attraktive Futterquelle darstellen. Baut man Erdbeeren kommerziell an hat man eine ganze Menge damit zu tun die Ernte vor den gefräßigen kleinen Biestern zu verteidigen. Eine noch größere Herausforderung stellen die Schimmelpilze für den Produzenten dar. Die Erdbeeren wachsen nah am Boden und kommen dadurch mit Erde und Wasser in Berührung. Ein feucht warmes Klima bietet Schimmelpilzen die besten Voraussetzungen um optimal wachsen zu können. Die Erdbeerfelder sind somit ein Paradies für Schimmelpilze.

Die Strategien der Erdbeerproduzenten zum Schutz ihrere Ernte sind sehr unterschiedlich. Man kann die Früchte durch Stroh gegen die Nässe schützen. Damit ist bis zu einem gewissen Grad auch ein Schutz gegen Schimmelpilze gewährleistet. Passende Beipflanzungen vertreiben Insekten. Außerdem benötigen die Pflanzen intensive Pflege und Beobachtung. Eine weitere Strategie kann der Einsatz von Pestiziden sein.

Die Erdbeere gerät immer wieder in den Fokus, weil die Belastung mit Pflanzenschutzmitteln relativ hoch ist. Die Qualität hat sich über die letzten Jahre deutlich verbessert, die positiven Befunde von Pestiziden sind weniger geworden und auch die Menge an gefunden Pestiziden insgesamt ist zurückgegangen, dennoch werden immer noch Rückstände gefunden, häufig auch von mehr als einem Pestizid.

Der Pestizidreport NRW gibt eine gute Übersicht*:

JahrProben untersuchtohne Pestizid Befundmit Pestizid BefundBefunde mit mehrfach RückständenHöchstmengen-überschreitungen
201921013 (6%)197 (94%)190 (90%)0
202016212 (7%)150 (93%)145 (90%)0
2021 1526 (4%)146 (96%)134 (88%)0
20221486 (4%)142 (96%)139 (94%)3 (2%)
20231396 (4%)133 (96%)126 (91%)2 (1%)

Fazit:

Die Pestizid Befunden scheinen sich in den letzten Jahren nicht groß zu verändern. In konventionellen Erdbeeren werden fast immer welche gefunden. Die Konzentrationen liegen mittlerweile immer unterhalb der gesetzlichen Höchstmenge. Wenn man aber ganz sicher gehen möchte und sich den Spaß an den saftigen kleinen Früchten nicht verderben lassen will, sollte man idealerweise auf selbst angebaute Früchte oder Bio Obst (möglichst regional) zurückgreifen.

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Laboranalyse: Pestizide in Lebensmittel

Pestizide in Lebensmitteln (Screening auf ca. 650 Verbindungen)

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