Schadstoff-Analysen für Kleidung, Lederwaren und Textilien
Zu den größten Imageproblemen der Textilindustrie dürften sicherlich die Herstellungsbedingungen zählen. Kinderarbeit, Hungerlöhne und fehlende Sicherheit werden häufig mit der Herstellung von Kleidung in Verbindung gebracht.
Ein weiteres Problem sind die Schadstoffe, die immer wieder in den Textilien gefunden werden. Hier listen wir Ihnen auf:
- welche Schadstoffe in Kleidung und Textilien vorkommen
- wie die Schadstoffe ins Produkt gelangen
- mit welchen Analysen Sie Ihre Kleidung untersuchen lassen können
Pestizide
Zum einen gibt es da die Pestizide, die auf den Baumwollplantagen aber auch in der Schafzucht und Wollproduktion eingesetzt werden.
Speziell die Insektizide und Fungizide werden bei Schafen zum Schutz vor blutsaugenden Insekten verwendet. Sie sind am Ende häufig auch noch in der Wolle nachweisbar. Daraus hergestellte Produkte wie Wollsocken, Pullover oder auch die Schaffelle für den Kinderwagen sind oft hoch belastet.
Halogenorganische Verbindungen (AOX)
Dann gibt es die halogenorganischen Verbindungen (AOX), die als Rückstände aus dem Färbeprozess in der Kleidung verbleiben. Einige Verbindungen aus dieser Gruppe können Allergien auslösen, andere sind sogar als krebserregend eingestuft. Ökotest hatte im Test in Heft 01/2017 gleich sieben Kinderjeans wegen dieser Verbindungen abgewertet.
Färbemittel / Schwermetalle
Die Färbemittel können weitere Gefahrstoffe bergen. Zum einen das Anilin, welches in Farbbausteinen verwendet wird. Zum anderen Schwermetalle, die aus den Pigmenten (die zum Färben eingesetzt werden) ihren Weg in die Textilien finden.
Formaldehyd
Dann gibt es noch Chemikalien, die gezielt zugesetzt werden um bestimmt Eigenschaften zu erzeugen. Formaldehyd z.B. sorgt für knitterfreie Kleidung – und leider auch für die Reizung der Schleimhäute. In höheren Konzentrationen kann es Allergien auslösen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf unserer Themenseite zu Formaldehyd.
Weichmacher / PAK
In den aufgedruckten Motiven auf Pullover oder T-Shirts können sich Weichmacher oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) verstecken.
Einige Weichmacher sind als reproduktionstoxisch eingestuft. In der Gruppe der PAK sind viele Verbindungen als krebserregend bekannt.
Chrom VI
Chrom VI findet sich in vor allem in Lederwaren, aber auch in Textilien. In den Lederprodukten ist zu finden, wenn die Gerbung nicht einwandfrei durchgeführt wurde. In Textilien wird es durch die Farbpigmente eingetragen.
Fazit:
Es ist gut, dass die Problematiken in der Textilbranche immer mehr in den Fokus rücken und die Anspruchshaltung der Konsumenten sich verändert. Faire Arbeitsbedingungen und schadstofffreie Textilien sind für viele Konsumenten mittlerweile ein wichtiges Kriterium. Aber wie der Test von Bio Kinderjeans in der Ökotest Ausgabe 01/2017 zeigt, sind noch lange nicht alle Herausforderungen gemeistert.
Textil Analysen bei my-lab International:
Textilien: Pestizide und ChlorphenoleMPT01 Downloads: |
Farbstoffe, reglementiert nach DIN EN 71-9, in TextilienMTEX1 Downloads: |
Textilien: organische Halogene (AOX/EOX)MCX03 Downloads: |
Material / Holz / Textilien: FormaldehydMCF05 Downloads: |
Material: PAK (EPA)MPAH2 Downloads: |
Material / Kunststoff / Textilien: WeichmacherTWM01 Downloads: |
Bildnachweise
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